Wednesday, August 29, 2007

Rilke: duino elegy 1

Who, if I screamed, would hear me in the ranks of the angels?
And even if one of them took me suddenly to her heart:
I would wither away from her stronger being. For beauty
Is nothing but the onset of the terrible, which we barely endure
And we admire it so, because it cooly disdains
To destroy us. Every angel is terrible.

And so I hunker down and swallow the call
Of dark sobbing. O whom are we able to need?
Not angels
Not humans
And the witty beasts already know
That we are not very safely at home
In the interpreted world. Perhaps there remains to us
Some tree at the slope that we see again daily
There remains the street of yesterday
And the spoilt loyalty of a habit
That liked our company and so it stayed and didn't leave.

O and the night -- the night, when the wind full of space
Eats at our faces -- whom did it not remain,
The longed-for, the gently disappointing,
The night: a laborious task for an individual heart
But is it easier for the lovers?
Alas, they only cover up each other's lot.

Don't you know it yet? Toss out from your arms the void
Toward the spaces that we breathe; -- perhaps the birds
Will feel the thinned air with more intimate flight.



Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Duineser Elegien (1912-1922)
The First Elegy, parts 1-4 (21 Jan 1912)
Mad Hun's translation
Here's the original:




Rilke: Die Erste Elegie

Wer, wenn ich schriee, hoerte mich denn aus der Engel
Ordnungen? und gesetzt selbst, es naehme
einer mich ploetzlich ans Herz: ich verginge von seinem
staerkeren Dasein. Denn das Schoene ist nichts
als des Schrecklichen Anfang, den wir noch grade ertragen,
und wir bewundern es so, weil es gelassen verschmaeht,
uns zu zerstoeren. Ein jeder Engel ist schrecklich.

Und so verhalt ich mich denn und verschlucke den Lockruf
dunkelen Schluchzens. Ach, wen vermoegen
wir denn zu brauchen? Engel nicht, Menschen nicht,
und die findigen Tiere merken es schon,
dass wir nicht sehr verlaesslich zu Haus sind
in der gedeuteten Welt. Es bleibt uns vielleicht
irgend ein Baum an dem Abhang, dass wir ihn taeglich
wiedersaehen; es bleibt uns die Strasse von gestern
und das verzogene Treusein einer Gewohnheit,
der es bei uns gefiel, und so blieb sie und ging nicht.

O und die Nacht, die Nacht, wenn der Wind voller Weltraum
uns am Angesicht zehrt, -- wem bliebe sie nicht, die ersehnte,
sanft enttaeuschende, welche dem einzelnen Herzen
muehsam bevorsteht. Ist sie den Liebenden leichter?
Ach, sie verdecken sich nur mit einander ihr Los.

Weisst du's noch nicht? Wirf aus den Armen die Leere
zu den Raeumen hinzu, die wir atmen; vielleicht dass die Voegel
die erweiterte Luft fuehlen mit innigerm Flug.